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Österreich - Seen 2022 – Kurz aber sehr schön!

Kaum zu glauben, aber wahr: Claus hat seine geliebte R1150R verkauft. Was nun lieber Claus? Ein neues Moped war nicht in Sicht. Aber Claus hat eine brave Frau, die beschlossen hat, selbst Moped fahren zu wollen und die sich zum Führerschein angemeldet hat. Der Führerschein dauert zwar noch ein wenig, aber deswegen kann sich Frau ja schon mal ein Moped zulegen. Immerhin eine BMW R1250 RS! Und da unser Claus meistens auch brav ist, hat ihm seine Frau ihr Moped geliehen und er durfte mit dieser großartigen Maschine auf unsere Frühjahrstour mitfahren.

Da wir alle beruflich dick drin sind, konnten wir leider erst am Samstag losfahren. Claus ist deshalb am Vorabend mit Auto und Anhänger (samt Moped seiner Frau) zu mir gekommen und wir konnten zeitig am Samstag losstarten. Unser Motto war Seen, deshalb haben wir unsere Reise entsprechend geplant. Zunächst ging es über Laufen und Oberndorf über den Haunsberg zum Obertrumer See. Weiter fuhren wir über den Mattsee zum Wallersee. Über Thalgau ging es zum Mondsee und über den Attersee zum Traunsee.

Vereinbart war ein Treffen mit Gottfried in Kirchdorf an der Krems. Ca. eine Stunde vor Erreichen des Zwischenziels erreichte uns die Nachricht, dass Gottfried noch in Wien festhing. Nachdem er pünktlich gestartet war, hat die Batterie seiner Maschine den Geist aufgegeben und es ging nichts mehr. Also musste er sich schnell eine neue Batterie besorgen, die alte aus- und die neue einbauen. Dank seines Juniors konnte er mit ca. 2 ½ Stunden Verspätung endlich starten. Um nicht zu viel Zeit zu verlieren, haben wir unseren Treffpunkt nach Trieben verlegt.

Claus und ich sind deshalb noch über den Hengstpass nach Altenmarkt bei St. Gallen und Admont gefahren. Kurz nach 14 Uhr trafen wir uns in Trieben und konnte ab hier gemeinsam unsere Tour fortsetzen. Zunächst fuhren wir über den Hohentauernpass nach Oberzeiring und weiter über Niederwölz, Teufenbach und Mariahof nach Neumarkt in der Steiermark.

Da wir noch gut in der Zeit waren, beschlossen wir, einen kleinen Haken zu schlagen und über Friesach nach Metnitz und weiter über Weißberg und Köttern nach Feldkirchen in Kärnten zu fahren. Von Feldkirchen bis zu unserem Quartier in Ossiach am Ossiacher See waren es dann nur noch ein paar Kilometer.

Am kommenden Tag setzten wir unsere Seentour fort. Unser erstes Etappenziel war der Faaker See. Von Ossiach wollten wir direkt südwärts nach Oberwinklern fahren. Mein Navi zeigte eine tolle Route an, allerdings stellte sich heraus, dass es sich lediglich um einen Bergwanderweg handelt. Also galt es zunächst am See entlang nach Osten und dann etwas weiter südlich wieder nach Westen zu fahren. Unser Weg führte uns über Klachl und Wurzen, teilweise über Schotterpisten nach Köstenberg und weiter über Stallhofen nach Graschitz. In Egg erreichten wir den Faaker See und fuhren auf die Halbinsel.

Weiter ging es über Faak und Finkenstein zum Wurzenpass. In Slowenien blieben wir nur wenige Minuten und fuhren über Podkoren nach Italien.

Über Fusine in Valromana ging es nach Tarvis, wo wir nach Süden zum Raibler See (Lago del Predil) abbogen. Weiter ging es über Neveasattel und Chiusaforte nach Moggio di Udine. Ab hier folgten wir einer kleinen Straße nach Norden und kamen über Dordolla nach Pontebba. War diese Straße schon schmal und wenig befahren, wenn überhaupt traf man andere Mopeds, so kann man die weitere Strecke als sehr idyllisch und abgelegen bezeichnen.

Über Studena Bassa und Casera Ramas ging es nach Paularo und weiter bis Paluzza. Über Plöckenpass fuhren wir nach Kötschach-Mauthen und durch das östliche Gailtal nach Hermagor. Um der Hauptstraße zu entfliehen, bogen wir nach St. Stefan im Gailtal ab zur Windischen-Höhe und fuhren Kreuzen und dem Far-chtnersee weiter. Über Kavallar und Stockenboi ging es nach Zlan und weiter über Mauthbrücken und Feistritz an der Drau nach Laas. Nach Glanz erreichten wir den Millstätter See und fuhren über Döbriach und Radenthein nach Feld am See und weiter nach Afritz am See. Zurück nach Ossiach ging es dann über Kottwein und Villach.

Der dritte Tag war bereits wieder von der Heimreise geprägt. Gottfried musste am frühen Nachmittag bereits wieder in Wien sein und auch Claus wollte am gleichen Tag nach daheim ankommen. So hieß es zügig nach Norden zu fahren, aber den-noch eine großartige Strecke zu finden, auf der wir zumindest noch einen Teil ge-meinsam unterwegs sein konnten.

Über Feldkirchen fuhren wir nach Norden und passierten Klein-Glödnitz, Glödnitz und Oberhof. Kurz vor Metnitz bogen wir ab und fuhren über Wöbring nach Murau. Weiter ging es über Vorstadt Murau und Schöder zum Sölkpass. In Stein a. d. Enns hieß es Abschied von Gottfried nehmen. Noch ein kurzes gemeinsames Stück über Öblarn nach Trautenfels und Gottfried fuhr Richtung Wien über Liezen und Trieben weiter.

Claus und ich fuhren über Bad Aussee und Bad Goisern nach Bad Ischl. Weiter ging es über St. Gilgen am Wolfgangsee nach Hof bei Salzburg. Über Eugendorf Seekirchen am Wallersee ging es nach Obertrum. Über den Haunsberg ging es nach Oberndorf und über Laufen zurück zu mir.

Gemeinsam sind wir etwas über 645 km unterwegs gewesen. Claus und ich haben ca. 1.080 km bewältigt. Kärnten bietet immer wieder großartige Motorradstrecken. Der Abstecher nach Italien ist absolut empfehlenswert. Wer kleine, schmale, kurvige Straßen mag kommt hier auf seine Kosten. An wie vielen Seen wir vorbeigekommen sind, müssten wir erst ermitteln. Auf jeden Fall war der Ossiacher See wieder ein Genuss und zwar auch zum abendlichen Baden.

Lothar