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Tour-Details

Tour Nummer 06
Datum 18.09. - 22.09.2008
Personen Claus, Gottfried, Lothar
Dauer 5 Tage
Gesamtstrecke 1.200 km
Hinweise An- und Rückfaht mit Anhänger bis Castrocaro Terme (ca. 1.100 km)

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Tour-Route

 

Travel-Report

 

Toskana muss nicht immer warm und sonnig sein!

Was verbinden Menschen mit der Toskana? Natürlich Sonne, Sommer, Wein und Urlaub. So haben wir uns das auch gedacht, als wir unsere Biketour für das Jahr 2008 geplant haben. Manchmal kommt es aber auch anders.

Aber zunächst zur Planung: Der Blick auf eine Landkarte macht klar, die Toskana ist nicht direkt vor unserer Haustür. Erst gilt es, ca. 550 km vom Süden Bayerns aus zu überbrücken. Wie sollen wir das machen, vor allem wenn nur fünf Tage zur Verfügung stehen. Plan 1 war rauf auf die Bikes und auf der Autobahn die notwendigen Kilometer abschrubben. Plan 2 war über die Alpen und auf Landstraßen kreuz und quer nach Süden (heimwärts natürlich nach Norden) und so bis zur Toskana. Hier wäre allerdings anzumerken, dass wir dann von der Toskana wahrscheinlich nicht viel sehen würden.

Also Plan 3: Anhänger organisieren und die Bikes aufladen und so die unendlichen Stunden in bequemer Haltung (irgendwann wird alles unbequem!) und ohne die Reifen platt zu fahren hinter uns bringen. Gesagt, getan. Claus organisiert einen Anhänger und lädt in Fürth sein Bike auf. Bereits am Vortag. fährt er nach Brannenburg (Landkreis Rosenheim) und übernachtet bei einem Bekannten. Gottfried kommt am gleichen Tag von Wien nach Brannenburg und hat sein Bike ebenfalls auf einem Anhänger mitgebracht. Lothar bringt die wenigen Kilometer bis Brannenburg auf der Maschine am nächsten Morgen hinter sich. Damit war Phase 1 der Anreise zur Toskana hinter uns. Phase 2 war das Verladen der Mopeds auf den Anhänger von Claus. Hier zeigt sich, dass man kaum zu viele Spanngurte haben kann, damit ja Alles sicher festgezurrt ist.

Damit ging es los auf der Inntalautobahn nach Süden. Über den Brenner nach Verona, weiter über Mantova, Modena und Bologna nach Forli (kurz vor Rimini). In einem Thermalort namens Castrocaro Terme finden wir ein Hotel, wo wir für die nächsten Tage das Auto mit dem Anhänger abstellen können und eine Übernachtung für die erste und die letzte Nacht unserer Tour bekommen. Es ist zwar schon später Nachmittag als wir uns einquartiert haben, trotzdem wollen wir noch ein wenig die Motorräder bewegen und fahren Richtung Meer (Adria). Hier gilt es der Korrektheit wegen anzumerken, dass dies nicht die Toskana, sondern die Emilia-Romagna ist, nur falls ein Leser daran Anstoß nehmen sollte.

Über Forli, Cesena, Castiglione di Ravenna und Cervia geht es an die bekannten Badeorte Cesenatico, Igea Marina und Rimini. In der Nachsaison wird es hier schon wieder schwierig ein offenes Lokal zu finden, aber nach etwas Suchen geht das auch noch, denn ein Abendessen haben wir uns auf jeden Fall verdient. Zurück geht es bei mörderischem, italienischem Berufsverkehr wieder über Cesena und Forli nach Castrocaro Terme.

Nach einem etwas mageren Frühstück (manche Italiener brauchen offensichtlich in der Früh nur einen Espresso, sonst nichts) erwartet uns Schmuddelwetter. Die Umgebung ist grau in grau, von Sonne keine Spur und leichter Regen hält die Fahrfreude in Grenzen.

Wir verlassen also die Emilia-Romagna und fahren über Rocca S. Casciano über den Colle di Centoforche (immerhin schon 551 Meter hoch) nach Santa Sofia und den Colle del Carnáio (776 Meter – wir steigern uns) nach Bagno di Romana. Der Passo d. Mandrioli (jetzt wird es richtig hoch mit 1.173 Metern) stellt die Grenze zur Toskana dar, wir sind also endlich im Zielgebiet angekommen.

Nachdem der Regen mittlerweile deutlich stärker geworden ist haben wir unsere Regenkombis ausgepackt. Einen Winterpullover hat jedoch keiner dabei, wäre bei Temperaturen von unter 10°C allerdings nicht schlecht. Nur wer denkt denn an so etwas im September in der Toskana. Hilft halt nichts, da müssen wir durch.

Laut Wetterbericht vom Morgen soll es von Westen her schöner und wärmer werden, also ab in diese Richtung. Von Poppi über den Passo della Consuma nach Pontassieve. Jetzt müssen wir irgendwie um den Großraum Florenz herum. Leichter Schwenk nach Süden und dann über Empoli Richtung Pisa und weiter nach Livorno. Am Ligurischen Meer scheint tatsächlich die Sonne, geht doch!

Jetzt noch ein paar Kilometer Richtung Süden und es wird immer schöner und wärmer. Über Rosignano Solvay kommen wir nach Cecina und von dort etwas ins Hinterland nach Riparbella. Der Claus hat dort vor einigen Jahren mal in einem kleinen Hotel übernachtet. Dort quartieren wir uns wieder ein und haben einen traumhaften Blick auf das Meer. Wie das Hotel heißt? Keine Ahnung, wer es aber findet, soll es mir schreiben.

Am dritten Tag geht es wirklich kreuz und quer durch die Toskana. Die Sonne scheint, wenngleich es trotzdem nicht so richtig warm ist, aber es geht. Santa Luce, Casciana Terme, Péccioli, Castelfalfi, il Castagno sind die nächsten Stationen, die uns nach San Gimignano führen. Natürlich ist hier ein Pflichthalt mit Besichtigung der Altstadt und den Geschlechtertürmen.

 San Gimignano

Jetzt geht es kontinuierlich weiter nach Süden, was den Vorteil hat: es wird immer wärmer. Die nächsten Stationen heißen Castel San Gimignano, Volterra, Saline di Volterra, Pomarance, Castelnuovo di Val di Cecina, Montieri, Gabellino, Roccastrada und Civitella Marittima. Hier haben wir unseren südlichsten Punkt der Tour erreicht und beschließen allmählich wieder nach Norden zu fahren.

Über Bagni di Petriolo, Montalcino, San Quirico d´Orcia und Pienza geht es nach Montepulciano und weiter über Chianciano Terme nach Sarteano. In einem toll renovierten Hotel mitten in der Altstadt von Sarteano finden wir eine sehr empfehlenswerte Übernachtungsmöglichkeit (www.conventosantachiara.it). Zu beachten ist, dass der An- und Abfahrtsweg zum Hotel durch sehr enge und teilweise kurvige und steile Altstadtgassen führt. Lieber ein kleines Auto nehmen, am besten natürlich ein Motorrad.

Am vierten Tag geht es über Chiusi nach Castiglione del Lago am Lago Trasimeno und weiter über Cortona und Castiglion Fiorentino über den Foce di Scopetone. Dies ist wieder ein Pass, diesmal mit 526 Metern. Von San Severo geht es weiter nach San Polo und nach Arezzo.

Immer weiter nach Norden führte der Weg über Ponte alla Chiassa und über den Válico di Schéggia nach Anghiari. Weiter über Caprese Michelángelo nach Chiusi della Verna (hier war eine gute Karte angesagt, denn die von uns gefahrenen Straßen sind wahrlich nicht überall eingezeichnet).

Irgendwo hier liegt auch wieder die Grenze zwischen Toskana und Emilia-Romagna, auf jeden Fall sind Verghereto und Balze nicht mehr in der Toskana. Ca´ Raffaello (wieder Toskana?), Ponte Messa, Pennabilli, Carpegna und San Leo waren die nächsten Orte, die wir passierten. Von Villanova ging es nach San Marino.

Daddybiker in San Marino

San Marino sollte man schon auch mitnehmen, wenngleich es ja nicht unbedingt ein Sonntag, wie bei uns sein muss. Da ist nämlich halb Italien auf den Beinen. Deshalb gestaltet sich der Rückweg über Serravalle, Rimini, Cesena und Forli als äußerst zeit- und nervenaufreibend. Zum Glück muss man sagen, dass in Italien ein Biker doch gewisse Freiheiten hat, die es einem ermöglichen, mal eben 100.000 Autos (mindestens) auf dem Standstreifen oder auch sonst wo zu überholen. Sonst glaube ich, wären wir heute noch nicht zu Hause.

Zurück in Castrocaro Terme stellen wir fest, dass Auto und Anhänger auch noch da sind und wir deshalb am nächsten Tag die Heimreise antreten können. Die Strecke ist bekannt; wenn nicht, dann den ersten Tag in umgekehrter Reihenfolge lesen.

Mopeds wieder ordentlich verladen

Als Fazit ist festzuhalten: Die Toskana ist auf jeden Fall eine ideale Motorradgegend. Bei der Wahl des Wetters sollte man vorsichtig sein, es empfiehlt sich zumindest einen dicken Pullover mitzunehmen, jedenfalls dann, wenn man außerhalb des Augusts unterwegs ist. Mit dem Motorrad sind wir ca. 1.200 km gefahren. Mit dem Auto nochmals 1.100 km. Und das ist das eigentliche Problem. Mein Vorschlag ist, sich mehr als fünf Tage Zeit zu nehmen und dann in aller Ruhe mit dem Bike quer durch die Alpen und weiter nach Süden zu fahren. Trotzdem war es wie immer eine schöne Tour mit viel Spaß und tollen Erlebnissen.

Lothar

Kontakt

Claus Forster, Fichtenstr. 2, 90513 Zirndorf
Tel.: 0911 / 96 94 502, claus(ät)f0rster.de

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