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Tour-Details

Tour Nummer 12
Datum 8. - 16. September 2012
Personen Claus, Gottfried, Lothar
Dauer 9 Tage
Gesamtstrecke 1 800 km + 1.350 mit Auto und Anhänger + 600 km solo
Hinweise Treffpunkt beim Claus in Lind - bis dortin jeder solo, danach hin und zurück mit Auto und Anhänger

 

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Tour-Route

 

Travel-Report

 

Ein langer Weg, der sich lohnt – Pyrenäen

Claus und ich waren ja im Frühjahr schon in Südtirol unterwegs, das hat natürlich Laune auf eine größere Tour gemacht. Nach langer Planung war es Anfang September so weit, dass wir uns Richtung Pyrenäen aufgemacht haben.

Wer nicht genau weiß, wo die Pyrenäen sind, dem kann geholfen werden: Die Pyrenäen sind das Grenzgebirge zwischen Frankreich und Spanien und erstrecken sich von der Atlantikküste bis zum Mittelmeer. Wer glaubt, die Pyrenäen sind „so ein kleines, hügeliges Gebirge“ – vielleicht so wie der Taunus (ohne den Taunus abwerten zu wollen) dem sei gesagt, dass der höchste Berg der Pyrenäen immerhin 3.404 Meter hoch ist und auch der höchste asphaltierte Pass eine Höhe von 2.408 Meter erreicht.

Nun aber zurück zu unserer Tour: Wir haben uns entschieden nicht mit den Motorrädern von daheim aus bis in die Pyrenäen zu fahren, wer sich die Entfernung auf der Landkarte anschaut, wird dafür Verständnis haben. Die Alternative lautet, die Mopeds auf einen Anhänger zu verladen und hinter Claus´ Auto herzuziehen.
Wie immer mussten wir uns aber erst einmal treffen. Gemeinsamer Startpunkt war in diesem Jahr Zirndorf-Lind bei Fürth, die Heimat von Claus. Gottfried hat sich mit leichten Schwierigkeiten einen kleinen Anhänger geliehen und sein Motorrad bereits von Wien aus hinter seinem Auto her zum Claus gezogen. Ich selbst bin die knapp 300 km an einem schön sonnigen Samstagnachmittag über die Landstraße zum Claus gefahren, eigentlich schon ein ganz guter Einstieg.

Eines unserer größten Probleme war die drei Bikes auf den Anhänger vom Claus zu bekommen. Es hätte keinesfalls geschadet, wenn er ein paar Zentimeter breiter und auch länger gewesen wäre. Die Verladearbeiten waren eine schweißtreibende Herausforderung, die uns beinahe zwei Stunden gekostet haben. Letztlich haben wir es aber doch geschafft, so dass einer frühen Abfahrt am nächsten Tag nichts mehr im Wege stand.

Eine beachtliche Tagestour - Gott sei Dank mit dem Auto!

Allerdings bekamen wir noch einen kleinen Spezialauftrag von einem Bekannten von Claus´ Vater präsentiert, dessen Frau auf dem Jakobsweg war und die in Paris beklaut wurde. Geld und Personalausweis waren weg – damit war der Rückflug von Santiago de Compostela aufs höchste Maß gefährdet, dazu später aber noch mehr.

Die Anreise war lang, aber problemlos. Unser Weg führte uns schnellstmöglich nach Frankreich, dort darf man mit einem Anhängergespann 130 km/h auf der Autobahn fahren, was uns etwas schneller voran brachte. Der Weg ging über Strasbourg, Mulhouse, Besançon nach Lyon und weiter über Valence und Nimes nach Narbonne am Fuße der Pyrenäen. Unser erstes Ziel war Foix, ca. 100 km westlich vom Mittelmeer am Nordrand der Pyrenäen. Dort hatte Claus im Hotel Pyrene bereits für eine Nacht ein Zimmer für uns reserviert.

Start in Foix

Nachdem wir am Abend noch die Motorräder verladen haben und unser erstes französisches Essen genossen haben (Geheimtipp: Restaurant O p´ti pois farci in Foix – leider keine Homepage) konnten wir am nächsten Tag zeitig zu unserer Tour de Pyrenée starten.

Unser erster Pass - Col de Port

Über Tarascon-sur-Ariege ging es über den Col de Port , den Col de Portet-d´Aspet, den Col de Mente. Hier biegen wir nach Süden ab und überfahren erstmals die Grenze zu Spanien. Über den Port del Portillon geht es jedoch nach wenigen Kilometern wieder zurück nach Frankreich. Vorbei an Bagneres-de-Luchon geht es weiter zum Col de Peyresourde und dem Col d´Aspin  zu einem der höchsten Pyrenäenpässe dem Col du Tourmalet, der an diesem Tag mit seinen 2.115 Metern unser höchster Zielpunkt darstellt. Anhand der Aufzählung der einzelnen Pässe ist ersichtlich, dass hier für Biker einiges geboten ist, dazu kommt, dass die Straßen gut ausgebaut sind und wenig Verkehr herrscht. Gelegentlich gilt es jedoch, einigen Pferden, Schafen oder Kühen auszuweichen.

Nur keine Scheu zeigen!

Über Luz-St.-Sauveur machen wir noch einen kleinen Abstecher über Gavarnie zum Pic de Tentes. In den Pyrenäen gibt es zahlreiche Stichstraßen. Ein Landschaftserlebnis mit herrlichen Aussichten ist der Felsenkessel Cirque de Gavarnie der südlich vom Tourmalet eine natürlich Barriere zwischen Frankreich und Spanien bildet.

Bis hier hin und nicht weiter!

Zurück von unserem Abstecher fahren wir nach Argeles-Gazost und versuchen ein Quartier für die Nacht zu finden. Unser Online-Buchungssystem gibt uns den Tipp nach Lourdes zu fahren, dort gibt es reichlich Hotels mit passenden Übernachtungsmöglichkeiten. Wir buchen uns im Hotel Helgon  ein und nutzen die Gunst der Stunde und besuchen noch kurz den heiligen Bezirk von Lourdes.

Zwischenrast

Am folgenden Tag geht unsere Pässetour weiter: Col du Soulour, Col d´Aubisque  – Col de Marie-Blanque. Über Escot und Lanne geht es weiter Richtung Westen. In Alcay stellen wir fest, dass wir unsere geplante Route verfehlt haben und ein paar Kilometer zu weit nördlich sind. Unser nächster Pass der Col de Bagargui ist so nicht zu erreichen. Wir entschließen uns eine kleine Passstraße Richtung Süden zu nehmen. Nachdem uns der Asphalt verlassen hat, müssen wir uns über eine steil abfallende Schotterpiste vortasten. Trotzdem geht es um Klassen besser voran als vor zwei Jahren in der Ukraine.

Biken pur!

Wir erreichen so den Col de Bagargui doch noch. Über St. Jean-Pied-de-Port, der Startpunkt des Jakobswegs in den Pyrenäen und dem Col des Ispeguy  sowie dem Puerto de Otxondo geht es nach St.-Jean-de-Luz an der Atlantikküste. In Ciboure entschließen wir, uns ein erfrischendes Bad in den Atlantikfluten zu nehmen. Bei Irun fahren wir wieder nach Spanien und weiter nach Urnieta. Dort haben wir ein interessantes und hochmodernes, aber leider in einem Industriegebiet gelegenes Hotel gebucht (k10).

Am Strand von Ciboure

Der nächste Tag steht unter dem Zeichen einer sehr guten Tat. Zunächst aber gilt es, sich mit dem Wetter näher zu befassen. Nachdem wir bislang nur Sonnenschein hatten, ist es heute nebelig und es regnet leicht. Laut Wetterbericht wird es Richtung Süden und Osten jedoch zunehmend besser, das kommt unserer Tourplanung sehr gelegen. Eine etwas kuriose Situation stellen die ersten 20 Kilometer der weiteren Fahrt dar. Trotz Navi und Landkarte schaffen wir es irgendwie zunächst nicht, aus dem dicht besiedelten Gebiet zwischen Hernani, Donostia-San Sebastian, Andoain und Urnieta heraus zu kommen. Wir landen mehrfach im selben Kreisverkehr. Kurz entschlossen steuern wir dann über die autobahnähnlich ausgebaute A 15 Richtung Pamplona. Eine durchaus richtige Entscheidung, da sich auch das Wetter nochmals von seiner schlechten Seite zeigt und es ordentlich regnet.

In Irurtzun scheint dann auch schon wieder die Sonne. Um dem Verkehr in Pamplona zu entgehen biegen wir Richtung Süden ab und steuern über Arbizu und Lezaun nach Villatuerta und weiter über die Autovia de Camino de Santiago nach Los Arcos. Hier hatten wir ein kleines Rendezvous und wurden am Marktplatz schon sehnsüchtig erwartet. Die Übergabe des Reisepasses an die fränkische Dame auf dem Jakobsweg wurde zu einem kleinen Gedankenaustausch genutzt. Wir haben dank moderner Kommunikationsmittel (Handy) täglich Kontakt zu den Pilgerinnen gehalten und waren dennoch erstaunt, wie weit diese bereits in diesen wenigen Tagen gewandert waren.

Pilger treffen Biker

Nachdem wir diese Tat vollbracht hatten, ging es über die Autovia de Camino de Santiago nach Estalla. Über Tafalla und Lerga fuhren wir nach Sangüesa, wo wir in unsere ursprünglich geplante Pyrenäentour wieder einstiegen. Entlang am Aragon bzw. dessen Stausee fuhren wir bis nach Berdun. Hier biegen wir nach Norden ab ins Valle de Anso. Weiter geht es über Hecko ins Valle de Hecko und wieder Richtung Süden über Embun nach Alto de Santa Barbara. Die folgenden 20 Kilometer sind extrem strapaziös. Die spanischen Straßen sind insgesamt in einem hervorragenden Zustand, nur hier wurde offensichtlich vergessen, die entsprechenden EU-Fördergelder zu verwenden. Eine sehr kurvige Strecke, die extrem wellig und buckelig ist führt uns über Santa Maria und Bernues über den Puerto de Oroel nach Jaca. Hier ist schnell ein passendes Hotel gefunden (Hotel en el Centro de Jaca).

Der vierte Bikertag führt uns entlang des Pyrenäenhauptkamms weiter Richtung Osten. Über Sabinanigo Biescas geht es zum Puerto de Cotofabio. Über Ainsa und den Coll de Foradada sowie den Collado de Espina ( fahren wir Richtung Vielha und nehmen den dortigen Tunnel mit.

Auch in Spanien lässt es sich gut fahren

Über den Port de la Bonaigua  immerhin mit 2.072 m auch einer der höheren Pässe geht es nach Sort und von dort über den Coll dell Canto  nach La Seu d´Urgell und weiter nach Andorra la Vella. Damit haben wir Spanien den Rücken gekehrt. Wir mieten uns im dortigen Parkhotel für eine Nacht ein. Zum Abendessen geht es in ein tolles Restaurant (Borda Estevet) das wir sehr empfehlen können.

Abendstimmung über Andorra

Andorra ist ja nicht eines der größten Länder in Europa, trotzdem wollen wir nicht schon gleich wieder raus fahren, sondern beschließen am nächsten Tag noch einen kurzen Abstecher zum Pic du Port zu machen. Andorra ist quasi von Bergen mit ca. 2.900 m Höhe umgeben. In alle Richtung ergeben sich beeindruckende Ausblicke. Andorra selbst verlassen wir Richtung Frankreich über den Port d´Envalira. Damit haben wir gleichzeitig den höchsten Straßen-Gebirgspass der Pyrenäen mit 2.408 m überwunden. Über den Col de Puymorens mit 1.920 m und dem Col de la Perche sowie dem Col de la steuern wir einen weiteren Pass mit über 2000 m an, den 2.001 m hohen Port de Paliheres . Mit dem Col de Chioula nehmen wir den letzten Pass dieser Pyrenäentour und fahren zurück nach Foix, wo Auto und Anhänger warten, damit wir unsere Motorräder wieder für die Rückfahrt verladen können.

Grenzübergang Andorra - Frankreich

Unser Abendessen nehmen wir erneut im Restaurant O p´ti pois farci ein (hat immer noch keine Homepage).

Die Rückreise nach Zirndorf ist beinahe so lang wie unspektakulär. Nach gut 1.350 km kommen wir wohlbehalten in der Villa Claus an und verbringen unseren letzten gemeinsamen Abend in trauter Runde. Gottfried fährt am nächsten Tag wieder mit seinem Auto nach Wien zurück, das Motorrad wieder sicher auf dem Anhänger verstaut und ich bike gemütlich über die Landstraßen quer durch Mittelfranken, die Oberpfalz, Nieder- und Oberbayern nach Wiesmühl.

Unser Fazit lautet: Die Pyrenäen sind ein fantastisches Motorradziel. Hier kann man richtig gut biken, sehr schöne Strecken, kaum Verkehr und auch sonst passt alles. Ein Wehrmutstropfen: Die echt lange Anfahrt.

 

Lothar 

Kontakt

Claus Forster, Fichtenstr. 2, 90513 Zirndorf
Tel.: 0911 / 96 94 502, claus(ät)f0rster.de

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